Ein Mensch ist gestorben, im Kreislauf der Natur, im Werden und Vergehen, hat ein Leben erfüllt. Wir Zurückbleibenden sind traurig, oft auch verzweifelt vor der Endgültigkeit des Nichtmehr-Daseins. Sind zutiefst unglücklich wegen der so entstandenen Lücke, vielleicht auch über das, was wir zu Lebzeiten nicht mehr tun oder aussprechen konnten. Dann ist aber auch Dank da für das, was er oder sie uns gegeben hat. In der kirchlichen Trauerfeier wird der verstorbene Mensch in Gottes Hand übergeben.

Die Gemeinde will Trauernde nicht allein lassen. Sie bietet bereits vor dem Tod Sterbebegleitung an, wenn dies der sterbende Mensch oder seine Angehörigen wünschen. Sterbebegleitung kann in eine letzte Segnung des sterbenden Menschen münden, in der dieser den Händen Gottes übergeben wird.

Im Trauergespräch mit der Pfarrerin können die Angehörigen ihre Gefühle und Erinnerungen aussprechen. Sie können auch über das reden, was vielleicht schwierig war im Zusammenleben. Die Pfarrerin behält das alles für sich. Und bespricht mit den Angehörigen, welche Erinnerungen in die Traueransprache einfließen sollen. Auch die praktischen Fragen zum Ablauf der Trauerfeier werden in diesem Gespräch beantwortet. Welche Form der Bestattung ist gewünscht? Welche Lieder, welche Musik soll das Abschiednehmen begleiten?

Die kirchliche Trauerfeier hat die Form eines Gottesdienstes. In ihrer Ansprache betrachtet die Pfarrerin das Leben des verstorbenen Menschen und weitet den Blick hin zur Auferstehung. Die Trauerfeier klingt aus mit einem Gebet für den oder die Verstorbene und für alle, die jetzt traurig sind.

Die Pfarrerin begleitet die Trauernden auf dem Friedhof, zur Grabstelle oder zum Ort der Urnenablage. Dort nehmen alle Abschied von dem oder der Toten und die Pfarrerin segnet die Trauergemeinde.

Die Toten bleiben gegenwärtig. Ihre Worte, ihr Lachen, ihre Blicke. Im nächsten Sonntagsgottesdienst wird ihrer Seelen in den Fürbitten gedacht. Das Gedenken, zusammen mit dem Memento Mori, Respice Finem (Gedenke des Todes, betrachte das Ende), hat auch seinen Ort im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag, mit dem das Kirchenjahr endet.

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