Vorführung und Diskussion des Films „Das neue Evangelium“

Freitag, 08.03.2024, 19 Uhr

Saal der Ev. Dornbuschgemeinde,
Carl-Goerdeler-Str.1

„Was würde Jesus dazu sagen?“ Martin Niemöllers Frage nach der Relevanz der Botschaft Jesu für heute beantwortet der Schweizer Filmregisseur Milo Rau in seinem Film „Das neue Evangelium“ aus dem Jahr 2020 ganz aktuell: er verknüpft die Passion Jesu mit dem Leiden der Flüchtlinge, die heute unter sklavenähnlichen Verhältnissen in Süditalien Tomaten und Orangen ernten. Er schließt dabei an den Film „Das Evangelium nach Matthäus“ (1964) von Pier Paolo Pasolini an. Wie Pasolini drehte auch Rau seinen Film in der süditalienischen Stadt Matera. Im Umland leben nun Geflüchtete unter menschenunwürdigen Bedingungen. Der Hauptdarsteller und zugleich der erste schwarze Jesus der Filmgeschichte ist Yvan Sagnet aus Kamerun, selbst ein Geflüchteter, mittlerweile Aktivist für die Rechte der geflüchteten Landarbeiter*innen und Kämpfer gegen das kriminelle System auf den Feldern.

Aus der filmischen Verbindung zwischen der Passion Jesu und dem Leid der nach Europa Geflüchteten erwachsen Fragen nach der Unmenschlichkeit ihrer Lebens- und Arbeitsverhältnisse sowie zugleich nach den Produktionsbedingungen unserer Lebensmittel. Der Schlüssel zur Veränderung ist eine „Revolte der Würde“, die auch in unsere deutschen Supermärkte hineinreicht und uns als Konsument*innen sowie den Gesetzgeber („Europäisches Lieferkettengesetz“) herausfordert.

Einführung: Dr. Gunter Volz, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung

Diskussionsleitung: Pfarrerin Anja Harzke

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